Die TSG Hoffenheim beschäftigt sich im Rahmen ihrer sportpsychologischen Arbeit intensiv mit der psychischen Gesundheit im leistungsorientierten Fußball. In Zusammenarbeit mit dem TSG ResearchLab wurde hierzu eine wissenschaftliche Studie durchgeführt, die sich einem sensiblen und bislang wenig untersuchten Themenfeld widmet.
Im Fokus der Studie steht die Frage, wie sich depressive Symptome und Angstzustände bei Fußballspieler:innen im Verlauf einer Saison entwickeln. Psychische Gesundheit wird im Fußball häufig noch mit mentaler Stärke gleichgesetzt, was es Betroffenen erschwert, offen über Belastungen zu sprechen. Ziel der Studie war es daher, psychische Belastungen systematisch, anonym und über einen längeren Zeitraum hinweg zu erfassen, um belastbare Erkenntnisse für Prävention und Unterstützung im Vereinskontext zu gewinnen.
Dazu wurden in einer längsschnittlichen Untersuchung über eine komplette Spielzeit hinweg insgesamt 205 Spieler:innen aus elf Teams der TSG Hoffenheim befragt, von der U12 bis hin zu den Profi-Teams der Männer und Frauen. Zu mehreren Messzeitpunkten innerhalb der Saison erhoben wissenschaftliche Fragebögen Symptome von Depression und Angststörungen. Der Längsschnittansatz ermöglicht es, nicht nur Momentaufnahmen, sondern Veränderungen und Belastungsspitzen im Saisonverlauf sichtbar zu machen.
Die Ergebnisse zeigen unter anderem, dass auch Leistungssportler:innen von depressiven Symptomen und Angstzuständen betroffen sein können und dass eine Fußballsaison nicht nur körperlich, sondern auch mental sehr fordernd ist. Die Studie liefert damit eine wichtige Grundlage, um psychische Gesundheit im Fußball weiter zu enttabuisieren und gezielte Maßnahmen zur Sensibilisierung und Unterstützung von Spiern, Trainern und dem gesamten Umfeld zu entwickeln.
